Seit 1999 sammelt Wildner+Designer durchwegs positive Erfahrungen mit der Ausbildung von Mediengestaltern. Im Zuge der zukunftsorientierten Neuordnung des Berufs wurden 2023 vier Fachrichtungen definiert. In diesem Jahr bilden wir erstmals einen Mediengestalter in der Fachrichtung „Projektmanagement“ aus. Damit möchten wir langfristig die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kunden noch stärker in den Mittelpunkt der Projektplanung und -umsetzung stellen – für eine bestmögliche Zusammenarbeit.

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung reicht Lena Bielohlawek das „Kompendium der Mediengestaltung“ an unseren neuen Azubi Konstantin Schmidt weiter.
Das mehr als 1.000-seitige Lehrwerk dient Mediengestaltern als Wissensgrundlage und umfasst alle prüfungsrelevanten Fachthemen.

Neuordnung der Ausbildung von Mediengestaltern Digital und Print

Der Ausbildungsberuf Mediengestalter/in Digital und Print wurde 1998 eingeführt, 2002 erstmals reformiert und 2007 grundlegend neu geordnet. Um die Ausbildung arbeitsmarktorientiert und zukunftssicher auszurichten, sind seit 2023 vier neue Fachrichtungen definiert:

Projektmanagement – knüpft an die frühere Fachrichtung „Beratung und Planung“ an.

Designkonzeption – ersetzt „Konzeption und Visualisierung“.

Printmedien – bildet künftig einen Schwerpunkt der früheren Fachrichtung „Gestaltung und Technik“.

Digitalmedien – ergänzt als zweite neue Fachrichtung den Bereich „Gestaltung und Technik“.

Mit dieser Aufteilung von „Gestaltung und Technik“ erfolgt nun (leider) eine sehr frühe Spezialisierung der Auszubildenden. Während zuvor die Wahl zwischen Print- oder Digitalmedien erst im dritten Ausbildungsjahr getroffen werden musste, wird die Entscheidung nun bereits zu Beginn gefällt. Dies wirkt einer breit angelegten Grundausbildung etwas entgegen.

Die Fachrichtungen Printmedien und Digitalmedien werden weiterhin an der Berufsschule 6 in Nürnberg an festen Wochentagen unterrichtet. Aufgrund der rückläufigen demografischen Entwicklung werden die beiden anderen Fachrichtungen nun jedoch für ganz Nordbayern zusammengefasst. Projektmanagement und Designkonzeption werden ab dem dritten Ausbildungsjahr an der Berufsschule in Bamberg vermittelt. Der Unterricht findet in Blockform statt. Dank der überschaubaren Entfernung ist unseren Auszubildenden aber das tägliche Pendeln möglich. So ergibt sich kein Vorbehalt gegen die Wahl dieser Fachrichtungen.

Zusammenspiel von Betrieb und Berufsschule zur dualen Ausbildung

Die Mitarbeit im Betrieb vermittelt praxisnah das „Handwerk“ und fördert das Können – im Unterschied zum reinen Kennen. Durch die Einbindung in reale Projekte erwerben Auszubildende nicht nur fachliche Fähigkeiten in Gestaltung und Technik, sondern auch Einblicke in betriebliche Abläufe, wirtschaftliche Zusammenhänge sowie die Zusammenarbeit mit Kollegen, Geschäftspartnern und Kunden.

Gelegentlich bieten auch Bildungseinrichtungen Praktikumsplätze für Auszubildende Mediengestalter an, beispielsweise das Berufsbildungswerk Rummelsberg. Dabei zeigt sich jedoch deutlich: Arbeitsorganisation und Effizienz lassen sich nur in Wirtschaftsunternehmen praxistauglich erlernen – nicht in schulischen Einrichtungen.

Den bedeutensten Mehrwert von Berufsschulen in der dualen Ausbildung sehen wir im „Blick über den Tellerrand“. (Die allgemeinbildenden Fächer der Jahrgangsstufen 10 bis 12 lassen wir hier bewusst außen vor.) Der Unterricht ist nicht auf die Themen einzelner Betriebe beschränkt. Dazu ist er didaktisch aufbereitet und strukturiert vermittelt.

Besonders wertvoll ist zudem der Austausch mit anderen Auszubildenden: ähnlich wie im Studium lernt man mit- und voneinander, spornt sich gegenseitig an, erhält (zumindest indirekte) Einblicke in andere Unternehmen und knüpft nützliche Kontakte, die über die Ausbildung hinaus Bestand haben. Viele unserer Azubis haben sich so – durch Ehrgeiz und Freude an der Arbeit – zu kreativen, gestaltungsstarken und marketingorientierten Spezialisten entwickelt.

Natürlich kann eine duale Ausbildung nicht die Freiheiten eines Studiums bieten, z.B. die Wahl aus unterschiedlichsten Kursen, eine sehr experimentelle und zeitintensive Bearbeitung von Projekten oder lange Semesterferien. Dafür stellt die Ausbildungsvergütung eine verlässliche Basis zum Lebensunterhalt dar. Und häufig wird die direkte Übernahme in eine Anstellung angeboten.

Unsere Zwischenbilanz in der Ausbildung von Mediengestaltern

Seit dem Jahr 1999 hat Wildner+Designer 23 Azubis erfolgreich zu Mediengestaltern ausgebildet. Der Frauenanteil lag dabei mit 14 im Durchschnitt, der offiziell mit „über 60%“ angegeben wird. Beim Start der Ausbildung konnten 4 unserer 21 Auszubildenden bereits ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Über eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung verfügte einer. 18 Bewerber konnten Fachabitur oder Abitur vorweisen – einige davon auch Erfahrungen aus einem abgebrochenen Studium. Das Arbeitsverhältnis vorzeitig beenden mussten wir bei lediglich einer Auszubildenden. Zwei unserer Absolventinnen wurden von der IHK Mittelfranken als Jahrgangsbeste geehrt.

Die sehr praxisnahe duale Ausbildung führen wir stets im Hinblick auf eine Übernahme und langfristige Beschäftigung durch. Zunehmend entscheiden sich die Absolventen aber dazu, (doch) noch ein Hochschulstudium zu absolvieren und neue Herausforderungen zu suchen.

Immerhin befinden sich derzeit drei Mediengestalterinnen seit dem Start ihrer Ausbildung in unserem Team: Anne Schrögel seit 2002, Martina Pendic seit 2017 und seit 2023 Lena Bielohlawek, die ihre Lehrzeit im Juli 2025 sehr erfolgreich abschließen konnte!

Mit Konstantin Schmidt bewarb sich in diesem Sommer sozusagen unser aktueller Wunschkandidat für die Ausbildung in der neuen Fachrichtung „Projektmanagement“ – abgeschlossenes (und damit „abgehaktes“) Studium, Berufserfahrung durch eine befristete Tätigkeit im Bereich Marketing­kommunikation, engagiert und empathisch. So verstärken wir uns ganz gezielt in Hinblick auf Kundenorientierung und Arbeitseffizienz.